Positionen

Es gibt mich noch.

27.10.2013 von Jürgen Wustmann


Bei den an meinen Texten interessierten Personen muss ich mich erst mal entschuldigen, so lange nichts geschrieben zu haben. Es gab aber persönliche Gründe, auch das desolate Wahlergebnis der FDP bei den Bundestagswahlen hat mich etwas blockiert.
Aber die Probleme haben sich nicht in Luft aufgelöst. Zu einigen möchte ich hier Stellung beziehen. Zu einigen Themen habe ich unter "Stellung beziehen" schon einige Beiträge geschrieben, die sind leider immer noch aktuell.

1. Innenstadt
Die Leerstände haben sich, trotz weit fortgeschrittenem Innenstadtumbau, nicht reduziert. Ja sie haben in der Anzahl noch zugenommen. Die Vermietung der großen Fläche ehem. REWE ist zwar glücklicherweise gelungen, konnte aber auch nicht dazu beitragen, andere Einzelhändler in die Innenstadt zu ziehen. Wird es auch in Zukunft nicht, da sich Städte und deren Bevölkerung heute anders entwickeln als in der Köpfen der Radevormwalder Entscheider vorgesehen. Leider ignoriert man in Radevormwald weiterhin die demographischen Entwicklungen und die Abwanderungsbewegungen in die Großstädte der Rheinschiene. So unter dem Motto: "Das nicht sein kann, was nicht sein darf".

2. LifeNess
Da wurden nun Gelder hin und her geschoben, von einem Topf zum anderen, sprich: Die Stadt hat die Altschulden übernommen, aber nicht die Verantwortung des Desasters. Die hat sie ja auch nicht. Ich drück mich mal so aus: Die Verantwortlichen sind nicht bereit die Verantwortung zu übernehmen, halten sich mit Äußerungen duckes. Eigentlich weiß auch jeder wer es ist. Aber, noch nicht einmal zu einer Entschuldigung sind Sie bereit. Übrigens alles "Herren" Und dann sind Sie auch noch in Amt und Würden. Und einige Ratsfraktionen fordern die Kritiker auch noch auf, doch endlich mal die gute Leistung der LifeNess-Mitarbeiter zu würdigen. 
Ja, was hat das Eine denn mit dem Anderen zu tun?
Auch bei Wülfing bringen die Mitarbeiter eine gute Leistung, aber das kann doch nicht heißen, Missstände nicht aufzudecken zu wollen! Bei Wülfing wird aufgedeckt, zumindest versucht, zwar erst nur "nichtöffentlich", aber beim LifeNess nicht. Bei Wülfing gehe ich davon aus, dass die Ergebnisse den Bürgern mitgeteilt werden, beim LifeNess trat noch nichts an die Öffentlichkeit. Wer hat da eigentlich Angst? 
Den Mitarbeitern gebührt ein ausdrückliches Lob, dass Sie trotz der misslichen Umstände alles tun, um das LifeNess zum Erfolg zu führen, sofern man ein öffentliches Schwimmbad überhaupt erfolgreich führen kann. Aber Sie tun Ihr Bestes. 
Aber deswegen eine Aufklärung der Hintergründe des LifeNess-Desasters, bzw. die Veröffentlichung der bisherigen Ergebnisse zu blockieren? Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Lieber ein Schelm, als ein was weiß ich.

3. Wuppermarkt
Zur Belebung des Wupper-Marktes will die SPD und die UWG das Einzelhandelskonzept ändern. Es sollen nun u. a. auch größere Ladenflächen am Wuppermarkt zugelassen werden. Welcher Unternehmer soll sich das denn ernsthaft antun? Hier scheinen sich Wunsch und Wirklichkeit zu vermengen.
Solange es nicht gelingt, die Wirtschaftskraft, wie sie zu Zeiten von Wülfing, Schürmann & Schröder und Hardt & Porcorny herrschte, wieder herzustellen, wird sich an der Wupper nichts tun. Da nützt auch die Änderung des Einzelhandelskonzeptes nichts. Das ist aus m. S. reiner Populismus. Letztendlich weiß eigentlich keiner, wie die Wupper aufzupäppeln ist. Auf ALDI ist hier ein besonderes Augenmerk zu setzen. Das ist einer der wenigen ALDI-Märkte, die noch nicht umgebaut wurden. Sollte das nicht bald passieren, steht die Schließung des ALDI- Marktes an der Wupper an. Das würde das Ende des Wupper-Maktes bedeuten. Wie ist dann Plan-B? Auch die Begründung, dass das Einzugsgebiet bis nach Beyenburg reicht, zieht aus meiner Sicht nicht. Hat sich aus Radevormwald schon mal jemand mit den Auswirkungen des demographischen Wandels in Beyenburg befasst? Ich würde nicht auf Beyenburg setzen, um den Wupper-Markt zu retten. Ich könnte mir hier nur einen Versandhandel vorstellen, der große Lagerkapazitäten benötigt. Aber auch den gilt es erst mal zu finden und zu motivieren.

4. Nordstadt und historischer Stadtkern.
Es werden hier Gebäude, die zugegeben, teilweise in keinem guten Zustand sind, dem Abriss freigegeben. Hier in Radevormwald scheint keiner am historischen Erbe dieser Stadt interessiert zu sein. Die Kirchen, das Gartenhäuschen und die Straßenführung zu erhalten, ist zu wenig.
Der Rat ist zwar sensibilisiert, übrigens nur, weil er sich durch eine Facebook-Gruppe dazu genötigt sah. Verantwortlich für die weitere Zerstörung historischer Bausubstanz wollte er nicht sein. Er ist es aber leider für das bisher Zerstörte. Die Verwaltung hat die Verantwortung an die Wirtschaftsförderung delegiert. Der geht es aber nur um wirtschaftliche Gesichtspunkte. Aber historische Bausubstanz kann nicht nur unter wirtschaftlichen Aspekten bewertet werden. Sie gehört zur hoheitlichen Aufgabe einer Stadtverwaltung. Aber die hat sich über die Jahre so verschuldet, dass für wichtige hoheitliche Aufgaben kein Geld mehr zur Verfügung steht. Die Entschuldung wird erst ab 2020 in Angriff genommen. Aber auch nur, weil sie vom Land so vorgegeben wurde. 
Wer denkt hier eigentlich wirtschaftlich?

5. Das Wahlergebnis der FDP bei der Bundestagswahl
Das war ein Desaster. Man fordert den Neuanfang. Das war bei der FDP über die Jahre schon häufiger der Fall. Nur, gebracht hat es bisher nicht viel. Transparenz wird nicht unbedingt groß geschrieben. Da steht einiges an Veränderung an. Ich bin gespannt, wieviel Veränderung da so mancher bereit ist, auf sich zu nehmen. Die FDP hätte die Chance, sich mit Transparenz und Mitarbeit der Basis von den anderen Parteien positiv abzusetzen. Dies muss auf allen Ebene passieren. Ferner gibt es politische Felder, die in der FDP thematisch nicht merklich besetzt sind. Ich gehe davon aus, dass sich das ändert. Zudem drängt die Zeit. Im Mai 2014 sind Kommunal- und Europawahlen. Da steht noch einiges an Arbeit an.

Resümee zu 1 - 4
Aus m. S. muss eine Kleinstadt wie Radevormwald völlig neu gedacht werden um sie zukunftsfähig zu gestalten. 
Das neue oder anders Denken gilt auch für die FDP.
Bisher ist noch nicht viel zu spüren.

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