Politisches
1983 - 2000 Mitgliedschaft bei Bündnis 90/Die Grünen
2004 - 2024 Mitglied in die FDP
Warum nicht mehr Mitglied bei den Grünen?
Zum seinerzeitigen Austritt hat mich die aus meiner Sicht innere Gespaltenheit der Partei veranlasst. In Radevormwald waren/sind die Grünen praktisch nicht existent. Sie werden von der AL (Alternative Liste) bewusst klein gehalten bzw. die paar Grünen lassen sich kleinhalten. Die Kreisebene, deren Vorstandssprecher ich 2 Jahre war, unterschied sich extrem stark in der Denke zu den nächst höheren Ebenen wie Land und Bund. Durch die Überbewertung der Umwelt wurden die anderen politischen Aspekte und Themenfelder extrem einseitig betrachtet. Es wuchs aber auch die Erkenntnis in mir, dass durch die Mitgliedschaft in einer Partei meine persönlichen Ansichten nicht zu 100% in Übereinstimmung zu bringen sind. Je älter ich werde je differenzierter entwickelt sich meine Denkweise.
Warum die Mitgliedschaft in der FDP?
Der liberale Gedanke hat in der FDP und bei mir einen hohen Stellenwert.
Aber was bedeutet Liberal?
Als wichtigstes Prinzip des Liberalismus als Grundlage einer freiheitlichen politischen Herrschaft gilt die Meinungsfreiheit. Der Franzose Voltaire prägte mit seinem Ausspruch "Ich teile Eure Meinung nicht, aber ich werde darum kämpfen, dass Ihr sie zum Ausdruck bringen könnt" das liberale Prinzip der Toleranz und der Meinungsfreiheit. Charles de Montesquieu gilt mit seinem 1748 veröffentlichten De l'esprit des lois (dt. Vom Geist der Gesetze) als Begründer des Konzepts der Gewaltenteilung. John Stuart Mill formulierte in seiner bekanntesten Schrift On Liberty (dt: über die Freiheit) das Limit, "Dass der einzige Grund, aus dem die Menschheit, einzeln oder vereint, sich in die Handlungsfreiheit eines ihrer Mitglieder einzumischen befugt ist: Sich selbst zu schützen. Dass der einzige Zweck, um dessentwillen man Zwang gegen den Willen eines Mitglieds einer zivilisierten Gesellschaft rechtmäßig ausüben darf, ist: Die Schädigung anderer zu verhüten." Diese liberale Haltung ist aus meiner Sicht ein erstrebenswertes Positiv-Dogma.
Ich will nicht leugnen, das auch andere Parteien nach diesem Ansatz Politik betreiben, aber die FDP aus meiner Sicht am konsequentesten.
Nun der Austritt.
Er zeichnete sich ab, siehe »Stellung beziehen«.
Ich halte eine liberale Partei für dringend erforderlich. Aber die einseitige Orientierung der FDP auf Wirtschaftsfragen macht sie, auch wenn sie das gerne bestreitet, zur Klientel-Partei. Ein liberale Umwelt- und Sozialpolitik ist dringend vonnöten. Den unteren Gesellschaftsgruppen nichts gönnen und den oberen ihre Vorteile belassen, funktioniert nicht. Solange den Leistungsstarken ihre steuerlichen Vorteile verbleiben kann man sich über die Zuwendungen an die Leistungsschwachen nicht beschweren.
siehe auch Stellung beziehen
Themenpapiere zur Komunalwahl am 30.08.2009.